Montag, 17. Februar 2014

Deutschland, Steigende Gesundheitskosten!! : SPD will Arbeitnehmer stärker entlasten

Erst der Streit beim Rentenpaket, nun droht erneut Ärger in der Koalition. 
Denn laut Koalitionsvertrag werden Arbeitnehmer in Zukunft stärker für steigende Gesundheitskosten in der gesetzlichen Krankenversicherung zur Kasse gebeten. 
Arbeitgeber haben dagegen nichts zu befürchten. An dieser Regelung will die SPD nun aber rütteln.
Krankenversicherung kann für Arbeitnehmer deutlich teurer werden
Schon wieder Ärger in der schwarz-roten Koalition. 
Obwohl der Koalitionsvertrag erst wenige Wochen alt ist, gibt es schon wieder Streit über die Umsetzung eine der festgeschriebenen Vereinbarungen. 
Diesmal geht es um die Zusammensetzung des Krankenkassenbeitrags für Arbeitnehmer. Dieser beträgt derzeit 15,5 Prozent des Gehalts. Arbeitnehmer zahlen dabei 8,2 Prozent, für den Rest kommt der Arbeitgeber auf. Der Arbeitgeberanteil soll nun laut Koalitionsvertrag bei 7,3 Prozent eingefroren werden. Dies entspricht zwar der derzeitigen Höhe. Das bedeutet im Gegenzug aber auch, dass die steigenden Gesundheitskosten von den Arbeitnehmern zukünftig in Form von Zusatzbeiträgen allein getragen werden müssen.

Trotz Koalitionsvertrag: SPD sieht Arbeitgeber mit in der Verantwortung

Obwohl die SPD diese Regelung im Koalitionsvertrag mit verabschiedet hat, regt sich nun Widerstand. Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) hat zu der neuen Regelung noch keinen Referentenentwurf vorgelegt. 
Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU)
Dennoch äußert sich die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Hilde Mattheis, in der Frankfurter Rundschau bereits gegen eine Festsetzung des Anteils für Arbeitgeber . Demnach müsse man einen Weg finden, der „ein zu starkes Auseinanderdriften der Anteile von Arbeitgebern und Arbeitnehmern verhindere.“

Arbeitnehmer werden bei Krankenversicherung künftig stärker belastet


Union und Sozialdemokraten hatten sich ursprünglich darauf geeinigt, dass der Arbeitgeberanteil frühestens 2017 angepasst werden kann. Die CDU will damit den steigenden Lohnkosten für Arbeitgeber entgegenwirken. Es ist daher fraglich, ob die Union sich auf eine Aufweichung der Vereinbarung einlassen wird. 

Für Arbeitnehmer bedeutet dies:

 Explodieren die Kosten für die gesetzliche Krankenversicherung, so erhalten sie keine Hilfe vom Arbeitgeber. Bereits jetzt müssen Arbeitnehmer 0,9 Prozent mehr an die Krankenversicherung abführen. Bei einem durchschnittlichen Monatseinkommen von 3.000 Euro zahlt ein Arbeitnehmer also 27 Euro mehr für die gesetzliche Krankenversicherung als der Arbeitgeber aufwendet.


Koalitionsvertrag: Pauschaler Zusatzbeitrag wird abgeschafft

In den letzten Tagen hat es bereits einige Verwirrung um eine weitere Neuregelung bei der gesetzlichen Krankenversicherung gegeben. So soll nicht nur der Arbeitgeberanteil festgesetzt werden. 


Während die Krankenkassen bei finanziellen Schwierigkeiten bisher nur einen pauschalen Zusatzbeitrag erheben konnten, wird dieser ab 2015 Einkommens abhängig erhoben. 
Dadurch sollen Menschen mit geringen oder mittleren Einkommen nicht mehr unverhältnismäßig stark durch einen Zusatzbeitrag belastet werden. 

Das Bundesversicherungsamt rechnet bei dieser Regelung für das Jahr 2017 mit einem durchschnittlichen Zusatzbeitrag von 1,6 Prozent. 
Bei finanzschwachen Krankenkassen kann der Zusatzbeitrag jedoch deutlich höher ausfallen.


Original artikel link: FINANZEN de

Juliane Wellisch
Redaktion

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