Donnerstag, 22. März 2012

Schwere Depressionen erhöhen Herzinfarktrisiko

WELT ONLINE

GESUNDHEIT



Der Gesundheitsreport 2012 der DAK geht auch dem Zusammenhang von Herzinfarkt, 
Job-Situation und psychischen Belastungsfaktoren nach. 

In Hamburg stehen psychische Erkrankungen auf Platz drei der häufigsten Gründe für Fehlzeiten. DAK-Studie verweist auch auf den Zuammenhang zwischen mangelnder Anerkennung im Job und Herzrisiko. 


Der Krankenstand in Hamburg ist im vergangenen Jahr leicht auf 3,3 Prozent gestiegen. Im Vorjahr hatte die Erkrankungsrate bei 3,2 Prozent gelegen. Das belegt der aktuelle Gesundheitsreport 2012 der DAK. Laut Statistik fehlte ein DAK-Versicherter 2011 in Hamburg durchschnittlich zwölf Tage. Der Krankenstand in der Hansestadt liegt unter dem Bundesniveau von 3,6 Prozent. 



Häufigste Ursache für Krankschreibungen waren Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems (18,5 Prozent aller Krankheitstage). An zweiter Stelle standen Krankheiten der Atemwege (17,7 Prozent), an dritter mit 17,2 Prozent die psychischen Erkrankungen. Gerade das ist auch ein Problem für die Kassen.
Regina Schulz, Landeschefin der DAK-Gesundheit in Hamburg, sagte: "Mit durchschnittlich 32 Tagen dauert eine Krankmeldung aufgrund von psychischen Leiden lange. Husten und Schnupfen kommen zwar im Gegensatz zu Depressionen häufiger vor, sie sind aber nach zwei bis drei Tagen meist vorbei."
Untersucht wurden die Krankschreibungen von rund 72.000 erwerbstätigen DAK-Mitgliedern in Hamburg. Das Berliner Forschungsinstitut IGES hat den Gesundheitsreport erstellt.

Mangelnde Belohnung im Job erhöht Herzinfarktrisiko

Im Zentrum des Berichts steht das Thema Herzinfarkt und Arbeitswelt. Und das mit gutem Grund. Zwar gingen als Folge von Gesundheitsprogrammen und besseren Therapien in den vergangenen 30 Jahren in den Industrieländern die Todesfälle nach Infarkten zurück, die Zahl der Krankenhausaufenthalte bei Arbeitnehmern dagegen nicht.
Ziel der Analyse zur Herzinfarktgefährdung am Arbeitsplatz und im sozialen Umfeld war die Frage nach Risikofaktoren. Bekannt ist, dass schwere Depressionen das Herzinfarktrisiko um 60 bis 100 Prozent erhöhen. Der Gesundheitsreport 2012 geht darüber hinaus dem Zusammenhang von Herzinfarkt, Job-Situation und psychischen Belastungsfaktoren nach.
Eine repräsentative Umfrage unter 3000 Berufstätigen ergab: Das Ungleichgewicht von Anstrengung und Belohnung im Job verdoppelt das Herzrisiko. Jeder zehnte der Befragten leidet unter einer "beruflichen Gratifikationskrise".
Dabei spielen das Gehalt, die erfahrene Anerkennung, Arbeitsplatzsicherheit und Karrierechancen eine Rolle. Bei einer Gratifikationskrise verdoppelt sich das Herzinfarktrisiko. Auffällig ist, dass Facharbeiter mit 11,2 Prozent stark betroffen sind, Freiberufler dagegen nur mit 3,9 Prozent.

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